Die Zahlen steigen stetig. Überall liest man vermehrt, dass die Zahl der
traumatisierten Soldaten erschreckend ansteigt. Fachkräftemangel. Die
Soldaten sind allein gelassen.
Ich erinner mich an meine Zeit. Wir
kamen aus dem ersten Auslandseinsatz aus Bosnien zurück. Es stand ein
Reintigrationsseminar in den Bergen statt. (Wiedereingliederung in das
öffentliche Leben). Es fanden Gruppensitzungen statt, wo man erzählen
konnte, wie es einem geht und wie man es verarbeitet oder nicht. So
richtig wirklich hatte es aber keinen interessiert. Für mich war
wichtig, dass ich nach Hause zu meiner Familie konnte. Das war für mich
die einzigste und beste "Heilung" die es gab. Das Wichtigste eben. Ich
habe schon versucht alles zu erzählen, aber so gewisse Dinge eben, habe
ich verdrängt und ich wollte auch meine Familie damit nicht sinnlos
aufregen. Da kommt eben wieder das durch, dass man als Mann kein Weichei
darstellen will. Aber es hat eben nichts mit Weichei zu tun. Es sind
einfach Dinge, die ich dort erlebt habe, die sowas von krass gewesen
sind, wo uns aber im Vorfeld gesagt wurde, dass wir das nicht machen
müssen, es dann aber doch passierte und wir mussten mit ran. Ich dachte
damals eben nur, Augen zu und durch, wird schon alles werden.
Dann gab
es für die Familie in der Kaserne diese Familientage, wo sie hinfahren
konnten und sich informieren konnten. Dort wurde immer nur das Beste vom
Besten erzählt, aber wie es eigentlich war, NICHT. Nur SCHÖN Gerede und
alles ist in BESTER Ordnung. Meine Eltern haben sich über die Zustände
beschwert, aber sie wurden hingestellt, sowie, was erzählt denn ihr
Sohn hier für Sachen, uns ist nichts bekannt, das hätten wir gewusst. Es
ist schon der Wahnsinn was da abgelaufen ist. Aber ich bin wie gesagt,
HEUTE sehr sehr froh, dass ich mich dazu entschlossen habe, mich mit
einer anderen Therapiemethode behandeln zu lassen.
Ich war sehr deppressiv gewesen. Ich
konnte mich selber nicht leiden, war unzufrieden mit mir und meinen
Umfeld, ich war stinkig und eklig drauf, ich habe das alles schon
bewusst wahrgenommen, dass mit mir was nicht stimmte, aber ich wusste
eben nicht WARUM. Ich war am Rande der Verzweiflung. Wusste nicht mehr
ein noch aus. Hatte Panik - durchzudrehen. Hatte ANGST meine Frau zu
verlieren, dass alles zerbricht. Ich muss sagen, sie hat in dieser Zeit
wirklich viel mitgemacht und ich bin sehr sehr froh, dass sie es
ausgehalten hat und mich nicht aufgegeben hat. Ich kann immer wieder nur
sagen, wenn ich schon viel eher gewusst hätte, dass es solche Methoden
gibt und diese auch helfen, dann hätte ich schon viel viel eher mich mit
Hypnose behandeln lassen. Klaro, es ist eine Überwindung und es ist
auch eine Vertrauenssache, logisch, aber wenn man verzweifelt ist und
keinen anderen Ausweg mehr findet, die absolut richtige LÖSUNG -
HYPNOSE!
Zu meiner Depression kamen noch Dauerkopfschmerzen, die mich wirklich fast in den Wahnsinn getrieben haben. Ich bin von einem Arzt zum nächsten gegangen. MRT - alle möglichen Untersuchungen wurden gemacht und nichts gefunden. Das einzigste was mein Arzt sagte, damit müssen Sie nun leben. Hier ein Rezept mit Schmerzmitteln. Das wars. Dann war ich zur Hypnose beim Ralf. Ich hätte niemals gedacht, dass meine Depression und die Dauerkopfschmerzen von den Auslandseinsätzen kamen. Die Hypnose war sehr entspannend. Man bekommt ja alles mit und dann sind wir an das Ereignis gegangen, was dies alles auslöste... Wir haben es dann "aufgelöst" und meine Kopfschmerzen waren wie weggeblasen. Auflösen bedeutet nicht, dass es aus meinem Gedächtnis gelöscht wurde. Das Ereignis ist immer noch in meinem Kopf, nur betrachte ich es ganz anders und kann damit anders umgehen. Es belastet mich nicht mehr.
Das ist so ein tolles Gefühl, vorallem so befreiend. Ich bin Ralf so dankbar!!!